Reiseimpfungen

Kleiner Piks, große Wirkung

Impfungen zählen zu den sichersten und effektivsten Maßnahmen, um Krankheiten vorzubeugen.

Moderne Impfstoffe sind in der Regel sehr gut verträglich. Impfungen spielen eine wichtige Rolle in der Reisemedizin. Sie schützen vor einer Vielzahl von Erkrankungen und bieten somit zusätzliche Sicherheit. Häufig sagen Reiseveranstalter aus, Impfungen seien nicht vorgeschrieben. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie nicht sinnvoll sind.

Bei Schutzimpfungen unterscheidet man verschiedene Indikationen:

  • Für das Reiseland vorgeschrieben
  • Für das Reiseland empfohlen
  • Weltweit empfohlen

Hier Kurze Auflistung der gängigen Krankheiten, vor denen du dich durch eine Impfung schützen kannst:

 

Hepatitis A

Erreger: Hepatitis-A-Virus.

 

Übertragungsweg: Hauptsächlich durch Schmierinfektionen (fäkal-oral} bei mangelnder Hygiene nach dem Toilettengang, schlechte hygienische Verhältnisse sowie über verunreinigte rohe Lebensmittel (Muscheln, Salate, Obst, Gemüse) oder Trinkwasser; direkten Kontakt mit Stuhl von Erkrankten.

 

Inkubationszeit: 2 bis 6 Wochen.

 

Krankheitsverlauf: Variabel, altersabhängig. Man unterscheidet einen Verlauf ohne Symptome (bei Kindern häufig) und einen akuten Verlauf (6 Wochen bis 3 Monate).

Symptome: uncharakteristisch mit Fieber, Oberbauchbeschwerden, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Gelbsucht. 

Die Symptome sind bei Erwachsenen oft schwerer als bei Kindern oder Jugendlichen. Die Sterblichkeit liegt bei bis zu 3 % bei Personen ab dem 49. Lebensjahr. Die Krankheit verläuft nie chronisch.
 

Immunität nach überstandener Erkrankung: Lebenslang.

Häufigkeit und Verbreitung: Weltweites Vorkommen, besonders in allen Ländern mit niedrigem Hygienestandard. Hepatitis A ist die häufigste Reisekrankheit, die durch Impfung vermeidbar ist. Die Verbreitungsgebiete decken sich mit zahlreichen 

beliebten Reiseländern am Mittelmeer oder in Asien, Afrika, Osteuropa und Südamerika.


Hepatitis B

Erreger: Hepatitis-B-Virus.

 

Übertragungsweg: Ein Infektionsrisiko besteht für Reisende mit engem Kontakt zur Bevölkerung des jeweiligen Landes. Auch bei Behandlungen mit der Gefahr kleinster Verletzungen, z. B. beim Friseur, bei der Fußpflege oder bei unvorhergesehenen ärztlichen und zahnärztlichen Behandlungen kann man sich anstecken. Ungeschützte Sexualkontakte stellen ebenso ein Infektionsrisiko dar.

 

Inkubationszeit: Ein bis sechs Monate.

 

Krankheitsverlauf: Variabel, altersabhängig. Es gibt den Verlauf ohne Symptome, den akuten Verlauf und den chronischen Verlauf. Beschwerden sind Müdigkeit, Oberbauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Lebervergrößerung, Gelbsucht. Die chronische Erkrankung kann zu Leberzirrhose sowie Leberkrebs führen und tödlich enden. Das Hepatitis-B-Virus ist 100-mal infektiöser als HIV.

 

Immunität nach überstandener Erkrankung: Lebenslang. Allerdings bleiben 10% der Erwachsenen chronische Virusträger. Sie bilden eine Ansteckungsquelle für andere Menschen. In Deutschland gibt es  derzeit ca. 500.000 chronische Virusträger*innen.

 

Häufigkeit und Verbreitung: Weltweites Vorkommen. Ein hoher Anteil an Virusträgern

(bis zu 30-mal höher als in Mitteleuropa) findet sich vor allem in Aftika, Mittel- und Südamerika, Südostasien und Ozeanien.

 

Grundimmunisierung: 3 Impfungen (2 im Abstand von einem Monat, die dritte 5 Monate nach der zweiten) mit Hepatitis-B-Impfstoff.

 

Auffrischimpfung: Nach 10 Jahren bei Personen mit besonders hohem

individuellem Expositionsrisiko.


Masern

Erreger: Masern-Virus.

Übertragungsweg: Direktkontakt oder als Tröpfcheninfektion. Meist 8-12 Tage bis zum Auftreten der ersten erkältungsähnlichen Symptome; 12-15 Tage bis zum Beginn des typischen Hautausschlages.

 

Krankheitsverlauf: Zweiphasiger Verlauf. Beginn mit Fieber und Erkältungssymptomen, später folgt hohes Fieber und der typische Hautausschlag. Mittelohrentzündung, Bronchitis oder Lungenentzündung sind häufige Komplikationen. Noch gefährlicher ist die Gehirnentzündung (Enzephalitis), da 30 % der Betroffenen daran sterben, bei weiteren 25 % bleiben geistige und körperliche Dauerschäden zurück.

 

Immunität nach Erkrankung: Lebenslang.

 

Häufigkeit und Verbreitung: Weltweite Verbreitung. Nur in wenigen Ländern mit konsequenter Impfpolitik (USA) erfolgreich eliminiert. Vor allem in Ländern mit niedrigen Durchimpfungsraten ist die Ansteckungsgefahr besonders erhöht, da es hier immer wieder zu Ausbrüchen kommt.

 

Grundimmunisierung: Sie erfolgt in der Regel ab dem Alkter von 11 Monaten durch die Gabe von zwei Teilimpfungen. Nach 1970 geborene ungeimpfte bzw. in der Kindheit nur einmal geimpfte Personen über 18 Jahre oder mit unklarem Impfstatus erhalten eine einmalige Impfung, in der Regel mit einem Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln.


Tetanus

Erreger: Tetanus-Bakterium (Clostridium tetani).

Übertragungsweg: Einbringen von Bakterien in eine Wunde {z. B. durch Holzsplitter, Nagel, Rosenstachel), nie von Mensch zu Mensch.

 

Inkubationszeit: 3 Tage bis 3 Wochen {und länger).

 

Krankheitsverlauf: Das Tetanus-Bakterium bildet ein starkes Nervengift, das zu Krämpfen der Muskulatur führt. Zuerst ist die Skelettmuskulatur betroffen. Es folgen Kieferklemme und Krämpfe der Rachenmuskulatur. Im Endstadium treten Krämpfe des Zwerchfells und der Atemmuskulatur auf, die zum Tod durch Ersticken führen. Selbst bei sofort eingeleiteter Behandlung unter modernen, intensivmedizinischen Bedingungen sterben 10 bis 20 % der Patienten, ohne Behandlung führt die Krankheit in 90 % der Fälle zum Tod.

Immunität nach Erkrankung: Keine.

 

Häufigkeit und Verbreitung: Weitweites Vorkommen. Übertragung oft bei Gartenarbeit z. B. durch Stich mit einem Rosenstachel; Kot von Tieren und Strassenstaub.

Grundimmunisierung: 3 Impfungen {2 im Abstand von 4-6 Wochen, die dritte 6-12 Monate nach der zweiten).

Auffrischimpfung: Alle 10 Jahre. Alle Erwachsenen sollen die nächste fällige Tetanus-Impfung einmalig als Tetanus-Diphtherie- Keuchhusten-Kombinationsimpfung erhalten, bei entsprechender Indikation als Tetanus-Diphtherie- Keuchhusten-Kinderlähmung-Kombinationsimpfung.


Diphtherie

Erreger: Diphtherie-Bakterium (Corynebacterium diphtheriae).

 

Übertragungsweg: Tröpfcheninfektion. Auch gesunde Keimträger können die

Diphtherie übertragen.

 

Inkubationszeit: Meist 2 bis 5 Tage, selten länger.

 

Krankheitsverlauf: Beginnt mit allgemeinem Krankheitsgefühl, Fieber, Schluckbeschwerden, entzündlichen Belägen im Nasen-Rachen-Raum, Heiserkeit, Husten. Der Erreger hat die Fähigkeit ein Gift zu bilden, welches zu Herzmuskelschäden und Nervenlähmungen führen kann. Bei nicht ausreichender und vor allem zu später Behandlung verläuft sie oft tödlich.

 

Immunität nach Erkrankung: Keine sichere Immunität.

 

Häufigkeit und Verbreitung: Weltweites Vorkommen. Nur noch 20 % der 40- bis 50-Jährigen in Deutschland besitzen eine ausreichende Immunität gegen Diphtherie.

Grundimmunisierung: 3 Impfungen (2 im Abstand von 4-6 Wochen, die dritte 6-12 Monate nach der zweiten).

 

Auffrischimpfung: Alte 10 Jahre. Alle Erwachsenen sollen die nächste fällige Tetanus-Impfung einmalig als Tetanus-Diphtherie- Keuchhusten-Kombinationsimpfung erhalten, bei entsprechender Indikation als Tetanus-Diphtherie- Keuchhusten-Kinderlähmung-Kombinationsimpfung.

 


Polio

Erreger: Poliomyelitis-Viren (drei Typen: Typ I, Typ H, Typ Ill).

 

Übertragungsweg: Hauptsächlich durch Schmierinfektionen (fäkal-oral) sowie über verunreinigte rohe Lebensmittel (Muscheln, Salate, Obst, Gemüse) oder Trinkwasser, direkterKontakt mit Stuhl von Erkrankten.

 

Inkubationszeit: 7 bis 14 Tage.

 

Krankheitsverlauf: Variabel, 90 % der Infizierten haben keine Symptome, 4 bis 5 % haben ein grippeähnliches Krankheitsbild mit Durchfall und Erbrechen. Bei unter 5 % kommt eszu einer Hirnhautentzündung, bei 1 % tritt eine bleibendeLähmung auf.

 

Immunität nach Erkrankung: Lebenslang, aber nur gegen den betreffenden Virustyp

(Typ I, Typ Il oder Typ Il).

 

Häufigkeit und Verbreitung: Frei von Polio sind: Europa, Amerika, Westpazifik und

Südostasien. Erkrankungen treten in den Endemiegebieten Nigeria, Afghanistan und Pakistan auf. Zudem kann es jederzeit in anderen Ländern zu Ausbrüchen kommen.

Bitte beachten Sie die aktuellen Impfempfehlungen.

 

Grundimmunisierung: Die Grundimmunisierung besteht aus 3 Dosen. Zwischen den einzeinen Dosen ist ein Mindestabstand von einem Monat einzuhalten.

 

Auffrischimpfung: Vom 9. bis zum vollendeten 18. Lebensjahr einmalige Auffrischung für alle Personen, danach nur noch für Reisende in Risikogebiete und andere Risikogruppen {siehe oben), z. B. als Kombinationsimpfstoff gegenDiphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Kinderlähmung.


Typhus

Erreger: Typhus-Bakterium (Salmonella enterica Serotyp Typhi).

 

Übertragungsweg: Fäkal-oral (direkt über Stuhl oder kontaminierte Lebensmittel, Trinkwasser).

 

Inkubationszeit: 7 bis 21 Tage.

 

Krankheitsverlauf: In der ersten Woche stufenartig ansteigende Temperatur, Kopfschmerzen, Durstgefühl, Bauchschmerzen, häufig Verstopfung, danach 1 bis 2 Wochen Fieber um 40°C mit zentrainervösen Symptomen, ab der dritten Woche erbsbreiartiger Durchfall, Übelkeit. Mögliche Komplikationen: Kreislaufversagen, Darmblutung, Darmdurchbruch, Lungenentzündung, Thrombose, Hirnhautentzündung. Nach überstandener Erkrankung scheiden 1 % bis 4 % Prozent der Infizierten dauerhaft

Erreger aus. Sie können lebenslang Keimträger bleiben.

 

Immunität nach Erkrankung: Nicht sicher, Zweitinfektionen sind möglich.

Häufigkeit und Verbreitung: Überall vorkommend, abhängig von den hygienischen

Verhältnissen. Ein Risiko besteht vor allem bei Reisen nach Asien, Afrika und Südamerika.

 

Grundimmunisierung: Polysaccharidimpfstoff: eine Impfung per Injektion. Alternativ

Oraler Impfstoff: je eine Kapsel anTag 1,3 und 5.

 

Auffrischimpfung:

Nach spätestens 3 Jahren beim Polysaccharidimpfstoff und bei weiter bestehendem Infektionsrisiko.

Jährliche Auffrischung bei oralem Impfstoff und weiter bestehendem Infektionsrisiko.


Meningokokken-Meningitis

Erreger: Meningokokken (Neisseria meningitidis), verschiedene

Serogruppen: z.B. A, B, C, W, Y.

 

Übertragungsweg: Tröpfcheninfektion, Schmierinfektion (z. B. Gebrauchsgegenstände).

 

Inkubationszeit: Unterschiedlich, 1 bis 10 Tage, meist weniger als 4 Tage.

 

Krankheitsverlauf: Zu Beginn Infektion der oberen Luftwege mit hohem Fieber, Erbrechen, starken Kopfschmerzen. Schon nach wenigen Stunden deutliche Nackensteifigkeit, Zeichen des Schocks wie Blutdruckabfall. In 70 % der Fälle

Hauterscheinungen, Gerinnungsstörungen, Multi-Organversagen, Tod.

 

Immunität nach Erkrankung: Keine.

 

Häufigkeit und Verbreitung: Einziges Reservoir ist der Mensch; in Europa bis zu 10 %

Keimträger (im Nasen-Rachenraum).

 

Grundimmunisierung: 1 bzw. 2 Impfungen, je nachdem, gegen welche

Serogruppe geimpft werden soll.

 

Auffrischimpfung: Konjugatimpfstoff: Die Notwendigkeit einer Auffrischung

wurde noch nicht nachgewiesen.

Impfempfehlung: Reisende in Länder mit epidemischem/hyperendemischem

Vorkommen, besonders bei engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung (z. B. Entwicklungshelfer, Katastrophenhelfer, medizinisches Personal, bei Langzeitaufenthalt) Pilgerreise nach Mekka (Hadj, Umrah).

 

Besonderheiten: In Saudi-Arabien besteht Impfpflicht für alle Personen,

die die heiligen Stätten zu Zeiten der Hadj besuchen.


Tollwut (Rabies)

Erreger: Tollwut-Virus.

Übertragungsweg: Durch den Speichel eines tollwutkranken Tieres bei Bissverletzung oder Belecken vorgeschädigter Haut (vorbestehende Wunden, z. B. kleine Kratzer).

Der Erreger kann durch die intakte Schleimhaut eindringen. Überträger können Hunde, Katzen, Fledermäuse und wildlebende Fleischfresser, insbesondere der Fuchs sein.

 

Inkubationszeit: 21 bis 90 Tage (6 bis 200 Tage bis mehrere Jahre), u. a. abhängig von der Lokalisation der Eintrittspforte und der Virusmenge.

 

Krankheitsverlauf: Die ersten Zeichen der Erkrankung sind Kopfschmerzen, Fieber, Durchfall und andere unspezifische Beschwerden. Später folgen gesteigerte Reizbarkeit und Empfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen und Luftzug. Im weiteren Verlauf

kommt es zu schmerzhaften Krämpfen und starken Schluckbeschwerden (durch Krämpfe der Rachenmuskulatur) sowie Muskelkrämpfen bis zur Lähmung der Atemmuskulatur. Tollwut verläuft nach Ausbruch der Symptome immer tödlich.

 

Häufigkeit und Verbreitung: Weltweites Vorkommen, jährlich werden ca. 55.000 Erkrankungen registriert — meist in Afrika und Asien. in Deutschland konnte die

Tollwut durch das regelmäßige und konsequente Ausbringen von Impfködern für Wildtiere ausgerottet werden.

 

Grundimmunisierung: Insgesamt 3 Impfungen, je am Tag 0, 7 und 21 oder 28. Neuerdings existiert ein verkürztes Impfchema mit insgesamt 2 Impfungen an den Tagen 0 und 7. Dieses Chema wurde bereits von der WHO zugelassen.

 

Wichtig: Nach möglichem Kontakt mit dem Erreger sind weitere Impfungen und ggf. die Gabe von Immunglobulin notwendig. Unbedingt Herstellerangaben und offizielle Empfehlungen beachten.

 

Auffrischimpfung: Alle 2 bis 5 Jahre eine Impfdosis bei weiter bestehendem Risiko.


Gelbfieber

Erreger: Gelbfiebervirus.

 

Übertragungsweg: Der Übertragungszyklus des Virus findet vor allem im Tierreich statt. In der Natur zirkuliert das Virus zwischen Überträger-Mücken und Affen im Regenwald. Die wichtigste Mückenspezies ist Aedes africanus. In der Mücke dauert es ca. eine Woche bis sich das Virus vermehrt hat, in die Speicheidrüsen der Mücke gelangt ist und mit dem Stich wieder in einen neuen Wirt übergehen kann.

 

Inkubationszeit: Die Inkubationszeit beträgt in der Regel 3-6 Tage.

 

Krankheitsverlauf: Der klinische Verlauf kann sehr unterschiedlich sein. Bei der Mehrzahl der Infizierten kommt es zu asymptomatischen Verläufen oder auch zu Erkrankungen mit einer relativ milden Symptomatik. Die Erkrankung verläuft üblicherweise in 2 Phasen: Nach einem akuten Beginn mit Fieber (39-40°C}, Schüttelfrost, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Nasenbluten kommt es innerhalb von 3-4 Tagen zu einem Rückgang der klinischen Symptome. Bei der Mehrzahl der Patienten tritt eine Genesung ein. Bei etwa 15 % der Erkrankten entwickelt sich innerhalb kurzer Zeit eine sog. toxische Phase mit schwerem Krankheitsbild. Das Fieber steigt bei fallendem Puls erneut stark an und es können Blutungen im Rachenraum, Magen-Darm-Trakt, in der Haut und anderen Organen auftreten. Etwa die Hälfte der Patienten mit einer toxischen Phase stirbt. Die

Gesamtsterblichkeit des Gelbfiebers beträgt 10-20 %.

 

Immunität nach Erkrankung: Eine überstandene Gelbfieber-Erkrankung führt zu einer

lebenslangen Immunität.

Häufigkeit und Verbreitung: Gelbfieber tritt in tropischen Gebieten auf beiden Seiten

des Atlantiks auf. Die Gelbfieberzone Afrikas erstreckt sich etwa von 15° nördlicher bis 18° südlicher Breite. In Südamerika umfasst der Gelbfiebergürtel 12 Länder sowie zusätzlich einzelne Inseln in der Karibik. Besonders betroffen sind in dieser Region die Länder Bolivien, Brasilien, Ecuador, Kolumbien und Peru. Weltweit werden pro Jahr laut WHO etwa 200.000 Erkrankungsfälle und 30.000 Sterbefälle an Gelbfieber geschätzt. Die Zahlen sind in den letzten 20 Jahren angestiegen. Erkrankungen bei Reisenden sind dank der verfügbaren und für die Endemiegebiete vorgeschriebenen Impfung seltene

Ereignisse.

 

Grundimmunisierung: Eine Impfung, Immunität ist ca. 10 Tage nach der Impfung

anzunehmen. Nur bei Ärzten, deren Praxis als Gelbfieberimpfpraxis zugelassen ist, kann geimpft werden.

 

Auffrischimpfung: Lebenslanger Schutz nach einer Impfung. Unter Umständen kann jedoch bei erneuter Einreise in ein Risikogebiet eine Auffrischimpfung nach 10 Jahren

gefordert werden.


Cholera

Erreger: Cholera-Bakterium (Vibrio cholera der Serogruppen O1 und 0139).

 

Übertragungsweg: Fäkal-oral, häufig über kontaminierte Lebensmittel und

Trinkwasser.

 

Inkubationszeit: Wenige Stunden bis 3 Tage (abhängig von Anzahl aufgenommener Bakterien).

 

Krankheitsverlauf: Die Erkrankung beginnt plötzlich mit Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall. Oft massive Durchfälle werden zunehmend wässrig (Reiswasserstühle). Bei schwerem Verlauf kann es zu starken Flüssigkeits- und Elektrolytverlusten und als Folge zum Nierenversagen und Kreislaufschock kommen. Unbehandelt kann die

Erkrankung bis zu 60 % tödlich verlaufen. Frühzeitig behandelt verstirbt ca. 1 % der Erkrankten.

 

Immunität nach Erkrankung: Ca. 3-6 Jahre abhängig von den Bakterienstäimmen.

 

Häufigkeit und Verbreitung: Ursprünglich Gangesdelta endemisch, breitet sich die Erkrankung auf mehrere Kontinente aus. Vor allem in Südamerika, Südostasien und Afrika werden Fälle gemeldet. Länder mit niedrigem Hygienestandard sind von der Cholera betroffen.

 

Impfung empfohlen für: Aufenthalte in Infektionsgebieten, speziell unter mangelhaften Hygienebedingungen bei aktuellen Ausbrüchen, z.B. in Flüchtlingslagern oder bei Naturkatastrophen.

 

Grundimmunisierung: Bei Erwachsenen und Kindern ab 6 Jahren 2 Dosen und Kinder von 2 bis 5 Jahren 3 Dosen innerhalb einer Woche. Die Immunisierung sollte mindestens eine Woche vor möglichem Kontakt abgeschlossen sein.

 

Auffrischimpfung: Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren eine Dosis innerhalb von 2 Jahren. Für Kinder von 2 bis 5 Jahren eine Auffrischung innerhalb von 6 Monaten empfohlen.


Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

Erreger: FSME-Virus.

 

Übertragungsweg: Durch den Stich einer infizierten Zecke.

 

Inkubationszeit: 7 bis 14 Tage (maximal 30 Tage).

 

Krankheitsverlauf: Krankheitssymptome bei 10 bis 30 % der Infizierten. Die Erkrankung beginnt mit grippeähnlichen Beschwerden. Nach einer beschwerdefreien Zeit von ca. 8 (bis 20) Tagen kommt es zu hohem Fieber mit zentralnervösen Symptomen (Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen bis zum Koma oder Krampfanfall). Im Kindesalter tritt vorwiegend Meningitis (Hirnhautentzündung), im höheren Lebensalter eher schwere Enzephalitis (Gehirnentzündung), zum Teil mit massiven neurologischen Ausfällen, Defektheilung (bleibende Schäden) oder Todesfolge auf.

 

Häufigkeit und Verbreitung: In Deutschland vorwiegend in: Baden-Württemberg, Bayern, Hessen (verschiedene Landkreise), Rheinland-Pfalz (Landkreis Birkenfeld),

südliches und östliches Thüringen; in vielen europäischen Ländern (z. B. Österreich,

Tschechien, Siowakei, Polen). Aber auch aus Teilen Asiens wie Sibirien, der Mongolei und China werden regelmäßig Infektionen beim Menschen gemeldet.

 

Grundimmunisierung: 3 Impfungen, nach Angaben des Herstellers. 1. und 2. Impfung im Abstand von drei Wochen bis drei Monaten. 3. Impfung 9 bis 12 Monate nach der 2. Impfung.

 

Auffrischimpfung: Nach 3 bis 5 Jahren, nach Angaben des Herstellers.


Japanische Enzephalitis

Erreger: Japanisches Enzephalitis-Virus.

 

Übertragungsweg: die Japanische Enzephalitis ist eine Viruserkrankung, die das menschliche Gehirn befällt. Sie wird von Mücken auf den Menschen übertragen.

 

Inkubationszeit: Ca. 5 bis 15 Tage.

 

Krankheitsverlauf: Nach der Inkubationszeit treten Fieber, Erbrechen und Kopfschmerzen auf. innerhalb von drei bis vier Tagen können sich Bewusstlosigkeit, Lähmungen und Krämpfe entwickeln. Auch wenn die Krankheit überstanden wird,

bleiben bei bis zu 40 % der Erkrankten schwere Schäden bestehen. Krampfanfälle, Lähmungen der Gliedmaßen, Gangstörungen, aber auch geistige Behinderung und

Verhaltensstörungen können die Folgen sein. Kinder und ältere Menschen haben ein höheres Risiko nach einer Infektion schwer zu erkranken. Bei Schwangeren besteht

in den ersten 6 Monaten das Risiko einer Infektion des Ungeborenen und einer Fehlgeburt. Bei der Erkrankung muss mit einer hohen Sterblichkeit gerechnet werden.

 

Häufigkeit und Verbreitung: Die Japanische Enzephalitis kommt vor allem in den ländlichen Gebieten Südostasiens und im westlichem Pazifik vor.

 

Grundimmunisierung: 2 Injektionen im Abstand von 28 Tagen.

 

Auffrischimpfung: Die dritte Dosis sollte 12-24 Monate nach der Grundimmunisierung erfolgen.

Falls du dich noch umfassender über das Tehma Reiseimpfungen informieren möchtest, schau bei den den Empfehlungen für Reiseimpfungen der Deutschen Tropenmedizinischen Gesellschaft nach:

 

Empfohlene Reiseimpfungen der Deutschen Tropenmedizinischen Gesellschaft

 

Reisedurchfall: die häufigste Erkrankung auf Reisen